Im Kopf mit angezogener Handbremse

wD-Jugend: TG Eberstadt gegen JSG Langen/Egelsbach II 9:20 (5:10)

Zum Heimspiel am Samstag empfing die wD-Jugend aus Eberstadt die JSG Langen/Egelsbach.
Wie bereits im Hinspiel gegen die außer Konkurrenz spielende, defensiv und offensiv starke JSG, war die Trainervorgabe auch dieses Mal: Dinge aus dem Training – ohne den Druck eines „richtigen“ Punktspiels – ausprobieren.

Fallen wir mit der Tür ins Haus: diese Vorgabe umzusetzen, gelang leider nicht „flächendeckend“, aber man konnte beobachten, dass einzelne Spielerinnen sich mehr trauten als sonst.

Doch zurück zum Anfang: Während die Abwehr sich recht schnell sortiert hatte, tat sich die Eberstädter Offensive mit der aggressiven und robusten Abwehr der Gäste schwer. Der Gegner verstand es geschickt, entweder die Passwege zu blockieren oder die jeweils ballführenden Eberstädter Spielerinnen konsequent festzumachen. Da vom Eberstädter Rückraum zu wenig Gefahr ausging, war auch das Verteilen der Bälle an die Mitspielerinnen am Kreis oder auf den Außenpositionen keine leichte Aufgabe. Es wäre leichter geworden, wenn mehr Bewegung im Eberstädter Offensivspiel gewesen wäre. Bisweilen wirkte es, als spielten die Gastgeberinnen mit „angezogener Handbremse“. Die Teams waren körperlich eigentlich gleich stark, aber Eberstadt schien der Mut zu mehr Dynamik zu fehlen.

Druck machte Eberstadt fast nur von der Mitte und der halblinken Rückraumposition. Wenn Eberstadt dynamisch agierte, gelangen schön herausgespielte Tore durch Einlaufen von außen oder Anspiele an den Kreis. Weil der direkte Weg zum JSG-Tor aber insgesamt viel zu selten gesucht wurde, waren diese Chancen rar und so ergaben sich gegen die Gäste zu selten Möglichkeiten zum Torerfolg.
Dank einer soliden Abwehr und einiger beherzter Paraden im Tor ging es dennoch mit einem Stand von 5:10 Toren in die Halbzeit.

In der 2. Halbzeit bot sich aus Eberstädter Sicht zunächst wenig Neues. Noch immer blieb das Spiel insgesamt zu statisch. Allerdings zeigte jetzt auch die rechte Eberstädter Angriffsseite mehr Zug zum Tor und so ergaben sich in dieser Hälfte deutlich mehr Pass- und Torgelegenheiten (inklusive Siebenmeter). Es kamen nicht alle Pässe an und es wurden nicht aus allen Chancen Tore, aber die Spielanteile waren im Team jetzt besser verteilt.

Schön zu sehen auch, dass die Spielerinnen sich ein Herz fassten und die Vorgabe zu Spielbeginn (wir erinnern uns: einfach mal im Spiel ausprobieren, was im Training geübt wird) immer mal wieder umsetzten. So fielen zum Beispiel in dieser Spielhälfte auch Rückraumtore aus 10 Meter Torentfernung – einfach, weil sich jemand traute, durch die Lücke in der Abwehr zu werfen. Da ist sicher noch mehr „zu holen“. Vertraut Euren eigenen Fähigkeiten, Mädels!

Und das große Eberstädter Plus war auch dieses Mal mit von der Partie: Das Team ist der Star. Man hilft sich gegenseitig (in der Abwehr war dies bei diversen Aktionen besonders deutlich zu sehen) und muntert sich gegenseitig auf. An der Moral gab und gibt es nichts zu kritisieren. Hier gilt ein ausdrückliches: Weiter so!

Es spielten gegen Langen/Egelsbach: Rosa (im Tor), Emma (1), Hanna, Jasmin (1), Karo, Lilian, Livia (3), Lotte (4), Milena und Sarah.

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